Leserbriefe zum Leinenzwang

Hysterisch

„Leinenzwang für alle Hunde“, „Hundeverordnung – das sagen die Besitzer“, HA 23. Juni
Da ist die Bürgerschaft aber einer hysterischen Minderheit auf den Leim gegangen. Ein Hundeproblem gibt es nicht.
Uwe Theil, Hamburg

Nein danke!
Warum sagt das Abendblatt nicht die Wahrheit? Sie sind doch hinlänglich von der Hundelobby aufgeklärt worden. Wenn man den Hundeführerschein macht, wird man nicht vom generellen Leinenzwang befreit, wie man bei Ihrem Artikel vermuten könnte, sondern der Hund darf lediglich auch weiterhin an den Straßen ohne Leine laufen.

Die Grünanlagen sind immer noch nur mit angeleintem Hund zu betreten, in vielen Parks ist das Mitnehmen von Hunden schon ganz verboten. Für diesen Blödsinn soll man auch noch Geld ausgeben? Pro Hund und Führer ungefähr 100 Euro. Für eine vierköpfige Familie mit zwei Hunden sind das mal eben runde 800 Euro. Nein danke!!! Wofür schreibt, redet und macht man, wenn die Politiker doch ihr eigenes Süppchen kochen? Wir machen auch weiter! Da können alle sicher sein!
Annegret Ketzler, per E-Mail

Problematisch
Schwarze Schafe unter den Hundehaltern, liegengebliebener Kot und das Versagen der Behörden bei aktenkundigen Tieren und ihren Besitzern (wie im Fall des kleinen Volkan) sollen jetzt dazu führen, daß alle Hamburger Hunde nicht mehr artgerecht gehalten werden können!

Denn die wenigen, viel zu kleinen Freilaufflächen lassen keine kilometerweiten Spaziergänge zu und sind auf Grund des normalen Revierverhaltens der Hunde untereinander nicht unproblematisch. Eine Befreiung vom Leinenzwang durch den sogenannten Führerschein bringt nur Erleichterungen in Wohngebieten und an Straßen. Die verantwortlichen Politiker in den Ausschüssen wissen dies, versuchen jedoch, sich nach Versäumnissen und Fehlentscheidungen als handlungs- und durchsetzungsfähig zu präsentieren. Mir ist unverständlich, warum das Problem nicht am oberen Ende der Leine gesucht und gelöst wird. Und warum bei dem eigentlichen großen Ärgernis der Hamburger Bürger, dem Hundekot auf Wegen und andernorts, nicht stärker durchgegriffen wird.
Karin Klebs, per E-Mail

Gleichbehandlung
Die einzige Sicherheit, die das neue Hundegesetz bietet, ist die Tatsache, daß es ausschließlich „Listenhunde“ gibt. Aufgeteilt in Kategorien unterscheidet man in unwiderlegbar gefährlich (1), individuell gefährlich (2) und widerlegbar gefährlich (3). Zur Kategorie 4 zählen dann alle übrigen Hunde „aus Gründen der Gleichbehandlung“, wie es so schön im Eckpunktepapier heißt.

Stellt sich nun die Frage, wo die Gleichbehandlung von Bürgern mit und ohne Hund bleibt. Vielleicht sollten wir vorsorglich schon mal die entsprechenden „Nummern“-Schilder für uns und unsere Hunde in Auftrag geben.
Ursula Lindemann, per E-Mail

Alle über einen Kamm
Es ist schon unfaßbar, was sich sogenannte Volksvertreter mit dem mündigen Bürger erlauben. Täglich rasen Hunderte von telefonierenden Autofahrern durch die Stadt. Parkanlagen verschmutzen und vermüllen durch liegengelassenen Unrat. Jugendliche verprügeln und schlagen unschuldige Mitbürger. Im Stadtpark kann jedermann seit Jahren seinen Drogenkonsum tilgen. All das geschieht meist ohne jegliche Konsequenz für die Betroffenen. Die Hamburger Politiker hingegen haben jedoch ein neues Steckenpferd. Die Hundebesitzer ! Mit diesem neuen Hundegesetz werden alle Hundebesitzer über einen Kamm geschoren und bestraft für das Fehlverhalten einiger weniger.
Wolfgang Landefeld, Hamburg

24. Juni 2005
https://www.abendblatt.de

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