Gebühren: Menschen wie Rentnerin Gertrud Topalovic (68) sind verunsichert.
Die Bürgerschaft hat gestern einen Antrag für das neue Hundehaltungsgesetz einstimmig beschlossen. Wie berichtet, hatten die Fraktionen von CDU, SPD und GAL gemeinsam die Eckpunkte festgelegt. Unterdessen gibt es allerdings von vielen Seiten bereits Proteste und Bedenken gegen die Pläne.
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„Ich habe einen kleinen Pinschermischling. Ich weiß nicht, wie ich den unsinnigen Hundeführerschein von meiner kleinen Rente bezahlen soll“, sagt etwa Gertrud Topalovic (68). Dazu SPD-Innenexperte Andreas Dressel (30): „Gebührenermäßigungen können dann in Betracht gezogen werden, wenn ihre Erhebung im Einzelfall eine unzumutbare Härte darstellen würde.“
Auch Köchin Dana Bartels (22) übt Kritik: „Ich habe zwei Hunde, da wird der Hundeführerschein richtig teuer. Wenn ich schon soviel Geld ausgebe, will ich, daß meine Hunde überall in den Parks frei herumlaufen dürfen.“ Die Freigabe von Parks und Grünflächen für Hunde von Haltern mit Hundeführerschein soll auch in dem neuen Hundehaltungsgesetz verankert werden. Die Bezirke sollen diese ausweisen: „Die Forderung werden wir kaum erfüllen können. Denn wenn wir die Parks auch nur teilweise für frei laufende Hunde freigeben, dann fühlen sich andere Passanten belästigt“, sagt Markus Schreiber (SPD), Bezirksamtsleiter Mitte. Ähnlich sieht das Peter Hansen, Sprecher des Bezirksamts Nord: „Werden Grünanlagen für Hunde freigegeben, dann sind Nutzungskonflikte programmiert.“
Außerdem sollen die Bezirke weitere Hundeauslaufflächen schaffen (bisher sind es 63), auf denen die Hunde der Kategorien 3 und 4 auch ohne Hundeführerschein frei laufen dürfen: Der Bezirk Wandsbek hat bereits entschieden, daß die Zahl von bisher neun auf 22 aufgestockt werden soll. In Altona sind sechs zusätzliche Hundeauslaufflächen ausgewiesen worden.
24. Juni 2005
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