Wie unverhältnismäßig und letztendlich auch irrsinnig das Hamburger Hundegesetz ist, belegt der jüngste Bericht in der Bild-Zeitung (27.11.06), in dem das Blatt den Aufruf der Hunde-Lobby, mit der Anmeldung beim Zentralregister bis zur Woche zwischen Weihnachten und Silvester zu warten, aufgreift. Wohlgemerkt, die Hunde-Lobby hat niemals dazu aufgerufen, die Registrierung zu boykottieren.
Dass die Hundehalter dem Aufruf Folge leisten, belegen die Zahlen eindrucksvoll: Von den gut 38.000 Hundesteuerzahlenden Hamburgern haben bislang lediglich knapp 9.000 ihren Hund beim Zentralregister angemeldet. Und was spricht eigentlich dagegen, im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten solange es geht seine persönlichen Daten dem Register nicht zur Verfügung zu stellen? Die Hundehalter verhalten sich doch gesetzestreu, selbst wenn sie ihren Hund erst am 31. Dezember 2006 via gateway.hamburg.de beim Zentralregister anmelden.
Hunde mit Sturmgewehr, die sich dem BOD widersetzen?
Sich aber auf einen möglichen Ansturm von registrierungswilligen Hundehaltern in der letzten Kalenderwoche auf Ortsämter und Internet vorzubereiten, scheint die zuständige Behörde für Gesundheit nicht in Betracht zu ziehen. Sie wertet die Reaktion der Hundehalter lieber als Angriff auf das ach so vernünftige Hundegesetz. Wie anders ist der Kommentar von Behördensprecher Hartmut Stienen zu werten: „Wer gegen das Gesetz verstößt, zahlt Bußgeld. Wer sich bewusst dieser Sache entzieht, kann mit der Wegnahme des Hundes bestraft werden“.
Derweil lässt Tierheimchef Wolfgang Poggendorf schon mal die so genannten „Kampfhunde“ in eine ungewisse, traurige Zukunft nach Brandenburg verfrachten, um hinter den Gittern des Tierheims Süderstraße vorsorglich Platz zu schaffen, um alle die beschlagnahmten Familienhunde aufzunehmen und dann von den Haltern für deren Unterbringung auch noch kräftig abzukassieren.
Der Bild ist an dieser Stelle ein großes Kompliment geschuldet: „Dank Ihrer Hilfe hat der Aufruf der Hunde-Lobby wohl auch den letzten Hundehalter erreicht, so dass die Aktion ein eindeutiges Signal an den Hamburger Senat werden wird!“ Und Pressesprecher Stienen sei gesagt: „Gewisse gesetzliche Grundlagen müssen von verantwortungsbewussten Hundehaltern noch lange nicht als vernünftig erachtet werden!“