Tiertafel-Ausgabestelle Hamburg vor dem „Aus“?

Das Wetter ist grau und ungemütlich an diesem Mittwoch, aber trotzdem hat sich in dem ehemaligen Supermarkt Roter Hahn 52 in Hamburg-Farmsen schon eine lange Schlange gebildet. Der Unterschied zu einem normalen Supermarkt, hier gibt es keine Kasse.

Wie jeden zweiten Mittwoch, öffnet die Tiertafel-Ausgabestelle Hamburg um halb vier ihre Türen und gibt Futterspenden für mehrere hundert hungrige Tiere aus. Die Kunden der Tiertafel sind in Not geratene Menschen, die nicht mehr so für ihre Tiere sorgen können, wie sie es gerne möchten. Sie geben ihnen Liebe und Zuwendung, aber haben nicht genug, um für ausreichend Futter zu sorgen. Hier hilft die Tiertafel.

18 ehrenamtliche Helfer sind dann zur Stelle, um die Menschen und ihre Tiere mit dem nötigen Futter zu unterstützen. Natürlich muss die Bedürftigkeit, beispielsweise mit einem Harz IV oder Rentenbescheid, nachgewiesen werden. Dann geht es aber auch schon zur Ausgabe. Zwischendurch werden die Vierbeiner mit Leckerlies verwöhnt, aber auch die Zweibeiner bekommen Aufmerksamkeit und ein freundliches Wort. Allerdings gibt es auch notwendige Grenzen, so werden keine Neuanschaffungen von weiteren Haustieren unterstützt und auch wer zu viele Tiere hält, bekommt nicht unbegrenzt Futter.

Doch es gibt auch praktische Hilfe: So ist regelmäßig ein Tiertrainer anwesend, der Tipps und Ratschläge zur Hundeerziehung gibt. Eine Heilpraktikerin kümmert sich um die Leiden der Tiere und auch eine Tierärztin kommt regelmäßig vorbei, um zum Mindestsatz kranken Tieren zu helfen.

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter wollen keinen Dank oder Geld. Es reicht ihnen, wenn sie die Sorgen der Tierhalter ein wenig mildern können. „Futterspenden erhalten wir jeden Monat reichlich“, sagt Marie-Sophie Dorison, Leiterin der Hamburger Ausgabestelle, „doch ausgerechnet in der Hansestadt mangelt es an Geldspenden, um die regelmäßigen Kosten wie Miete und Nebenkosten zu decken“.