Demo am Alsterwanderweg

Mehr Einsicht und Verkehrskompetenz von Radfahrern gefordert

Mehr als 150 Menschen nahmen teil.

Menschen, die heute Vormittag den Alsterwanderweg zwischen Poppenbütteler Schleuse und Hohenbuchenpark mit dem Rad befahren wollten, staunten nicht schlecht: An diesem Abschnitt des Alsterlaufs, der von etlichen Radlern gerne als Rennstrecke genutzt wird, waren mehr als 150 Hundehalterinnen und -halter, Spaziergängerinnen und -gänger (zum Teil sogar mit Rollatoren) unterwegs, um auf das häufig rücksichtslose Verhalten insbesondere von E-Bikern und Lastenradlern aufmerksam zu machen.

Rettet den Alsterwanderweg

Aufgerufen zu der Demonstration hatte die Bewegung „Rettet den AlsterWANDERweg“, deren Sprecher, Sebastian Kraft, völlig überwältigt von der großen Resonanz, gegenüber der Presse erklärte: „Wir erleben immer wieder, dass E-Bike- und Lastenradfahrer Fußgänger verdrängen und sich nicht an die gesetzlichen Vorgaben halten“. Fußgängern müsse ausgewichen werden und Schrittgeschwindigkeit sei zu fahren. „Wir fordern Radfahrer dazu auf, ihrer Verantwortung als stärkere Verkehrsteilnehmer gerecht zu werden und Rücksicht auf Fußgänger zu nehmen.“ Die Bewegung „Rettet den Alsterwanderweg“ entstand als Reaktion auf zahlreiche Vorfälle und Unfälle, die durch rücksichtsloses Fahren verursacht wurden. Der jüngste Vorfall, bei dem ein noch unbekannter E-Bike-Fahrer absichtlich den Zwergdackel „Missy“ überfahren hatte und dann einfach weitergefahren war, hatte die Aufmerksamkeit von Morgenpost, Abendblatt und anderer Medien auf das Problem gelenkt. „Trotz mehrfacher Gespräche mit den Behörden in Wandsbek blieben bisherige Bemühungen ergebnislos“, so Kraft. „Die Behörden sind der Meinung, dass das Problem ‚gesellschaftlich geklärt werden‘ müsse. Die Bewegung ‚Rettet den Alsterwanderweg‘ sieht dies anders und fordert konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Situation“.

Einsicht und Verkehrskompetenz gefordert

Sebastian Kraft, Sprecher der Bewegung.

Die Botschaft der Demonstration lautete: „Mehr Einsicht von Radfahrern und Verkehrskompetenz, um sich rücksichtsvoll auf einem gemeinsamen Geh- und Radweg zu bewegen.“ Die Bewegung hofft, dass diese Demonstration zu einer nachhaltigen Verbesserung der Situation führen wird. „Wir wollen, dass der Alsterwanderweg ein sicherer und angenehmer Ort für alle bleibt“, so Kraft. „Es ist wichtig, dass wir alle unsere Verantwortung erkennen und respektvoll miteinander umgehen. Dies ist nicht nur eine Frage der Sicherheit, sondern auch der Lebensqualität für alle, die diesen wunderschönen Weg nutzen.“ Die Demonstration ist die erste von weiteren Aktionen, denn die Bewegung „Rettet den Alsterwanderweg“ plant, weiterhin auf das Problem aufmerksam zu machen und die Behörden zu konkreten Maßnahmen zu drängen.

Kennzeichnungs- und Versicherungspflicht für E-Bikes

Auch Mitglieder der Hunde-Lobby nahmen an der Demo teil.

Die Hunde-Lobby unterstützt die Bewegung „Rettet den Alsterwanderweg“. Für Jule Thumser, 1. Vorsitzende des Vereins, steht der Alsterwanderweg aber nur exemplarisch für andere Wanderwege und Grünanlagen – wie etwa Kollauwanderweg oder Stadtpark – in Hamburg, wo rücksichtslose Radfahrer und Radfahrerinnen, Spaziergängern mit und ohne Hund das Leben schwer machen. Sie erinnert daran, dass das Durchqueren von Grünanlagen mit dem Fahrrad lange Jahre verboten war. Erst seit 2005 einigten sich Senat und Bürgerschaft darauf, die betreffende Verordnung zu ändern und das Radfahren in Grünanlagen grundsätzlich zu erlauben. „Damals waren E-Bikes aber noch die Ausnahme und das Gros der Radfahrenden beherzigte das Gebot ‚Fußgängern ist auszuweichen‘“, betont sie. Heute scheine es umgekehrt und Radfahrende scheinen zu erwarten, dass ihnen zu Fuß gehende Menschen immer und überall Platz zu machen hätten. „Es ist ein Unding, dass Grünanlagen und Wanderwege von motorisierten Fahrzeugen mit 25 km/h und schneller befahren werden dürfen“, sagt sie und fordert eine Kennzeichnungs- und Versicherungspflicht für alle E-Bikes und nicht nur für schnelle Pedelecs mit elektrischer Tretunterstützung bis 45 km/h, um deren Fahrer und Fahrerinnen im Fall der Fälle einwandfrei identifizieren zu können.

3 Kommentare

  1. Barbara Foerster

    Leider war ich nicht in Hamburg, sonst wäre ich auf jeden Fall dabei gewesen, denn auch ich hätte viele schlimme Erlebnisse zu berichten . Macht öfter Demonstrationen , dann bin ich auch dabei.

  2. Ursula Langenbach

    Da die Fahrräder immer mehr werden, sollte das Fahren im Park verboten werden. Auch in Fußgängerzonen haben Fahrräder nichts zu suchen! Am Tibarg ist es erlaubt mit dem Fahrrad zu fahren, für mich unbegreiflich. Es gibt auch sehr nette Fahrradfahrer aber es sind sehr wenig. Ganz wichtig finde ich, die Fahrräder müssen gekennzeichnet werden!!! Sie verursachen einen Schaden und sind weg.

  3. Ich hab mich soooo gefreut, dass es endlich ein Aufbegehren gegen das Verkehrsverhalten von Radlern gibt !!!!
    Und die heutige Demonstration, bei der ich voller Freude mitgegangen bin, war hoffentlich der Auftakt für Mehr !!!
    Denn leider gibt es keine Hilfe von öffentlicher Seite für Fußgänger, ob mit oder ohne Hund
    Ein Polizist, den ich neulich fragte, ob es nicht vermehrt Kontrollen geben könne, meinte „bei den Radfahrern haben wir aufgegeben ( !!! ), wir können nichts tun, aber wir sind uns der Lage bewusst“
    DAS muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen
    Also : Kennzeichnung und Registrierung von Rädern/Radfahrern, damit deren schlechtes Verhalten auch registriert / bestraft werden kann !
    Denn auf rücksichtsvolles Verhalten können wir leider nicht hoffen

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