Machen Hunde Spielplatz unsicher?

Mal wieder Aufregung um Hundeauslaufzone am Rahweg in Hamburg-Niendorf

Hunde lassen keinen Müll liegen, zerdeppern keine Flaschen, sprayen keine Graffitis und wenn sie ihr Geschäft in den Büschen machen, wird das Häufchen nicht mit einem Taschentuch drapiert. Nein, denn in aller Regel sammeln Herrchen und Frauchen die Hinterlassenschaften ihrer Hunde mit einem Kotbeutel auf, tragen ihn bis zum nächsten Papierkorb und entsorgen ihn dort. Deshalb müssen sich Spaziergängerinnen und -gänger in der Grünanlage am Rahweg auch schon lange nicht mehr über liegengelassene Häufchen ärgern. Im Gegenteil Besucherinnen und Besucher mit Hund schätzen ihre mit knapp 52.000 m2 größte und wohl auch schönste Auslauffläche Hamburgs.

Jahrelang herrschte Ruhe in der Grünanlage am Rahweg. Doch jetzt macht das Niendorfer Wochenblatt das Fass erneut auf und titelt in ihrer Ausgabe 45 vom 9. November 2024 auf Seite 4: „Hunde machen Spielplatz unsicher“. In dem Blatt wird Hadi Mourad von der SPD-Fraktion zitiert: „Mehrere Eltern sind auf uns zugekommen, da die Regeln zunehmend missachtet werden und die Hunde unangeleint über den Spielplatz laufen“. Auf der Suche nach einer Lösung, wurde die naheliegende Idee, den Spielplatz einzuzäunen, direkt wieder verworfen. Stattdessen kündigte der Leiter Prävention und Verkehr beim Polizeikommissariat 24, Matthias Fick, an, vor Ort verstärkt zu kontrollieren und konsequent Bußgeldverfahren einzuleiten. Zudem seien regelmäßig Außendienststreifen des Bezirksamtes unterwegs und auch der Hundekontrolldienst sei informiert worden. Ist es nun wieder so weit, dass wie zu Zeiten des Behördlichen Kontrolldienstes Jagd auf Hundehalterinnen und -halter gemacht wird oder die alte Dame mit dem unangeleinten alten Dackel wieder von Ordnungshütern eingekesselt und in Angst und Schrecken versetzt wird?

Gassi-Tourismus an den Wochenenden

Es mag ja durchaus ignorante Hundebesitzerinnen und -besitzer geben, die mit ihren Vierbeinern über den Spielplatz gehen. Das ist aber eher die Ausnahme, denn wer in der Umgebung wohnt, hält Abstand zum Spielplatz. Wie von der Hunde-Lobby schon vor Jahren vorausgesagt, boomt aber der Gassi-Tourismus an den Wochenenden, denn diese Ausnahme-Auslauffläche hat sich herumgesprochen. Und wer in seiner unmittelbaren Nachbarschaft nur eine dieser vielen winzigen Freilaufflächen hat, fährt am Wochenende gerne zum Rahweg.

Zerstörungen gehen nicht auf das Konto der Hunde

Zerstörungen auf dem Kinderspielplatz gehen auch nicht auf das Konto der Vierbeiner. Vielmehr sind es die dort immer wieder feiernden Jugendlichen, die – wie etwa im vorletzten Sommer – Flaschenweitwurf veranstalteten. Nachdem der Rasenmäher die Flaschen geschreddert hatte, waren es die Hundehalterinnen und -halter, die die Scherben aufsammelten, damit sich Kinder nicht verletzten, wie es bei so mancher Hundepfote passierte.

Übrigens: die Hunde-Lobby würde gerne auf ihrer Infotafel auf das Spielplatz-Tabu hinweisen, doch leider wurde die Tafel schon zum 4. Mal vom Rasenmäher umgefahren und zerstört.

Rekordeinnahmen bei der Hundesteuer

Wie die Finanzbehörde auf dpa-Anfrage mitteilte, stiegen die Einnahmen aus der Hundesteuer bis Anfang Oktober 2024 auf 5,452 Millionen Euro. Da sollte ein Zaun rund um den Spielplatz oder entlang der Hundewiese zum Spielplatz hin, doch wohl möglich sein, um den Kindern das Spielen ohne Störung durch freilaufende Hunde zu ermöglichen. Aber vielleicht geht es ja gar nicht um die Sicherheit der Kinder. Wie anders ist es zu erklären, dass kürzlich ein Spielplatz in den Außenanlagen des Körberhauses in Bergedorf ganz ohne Zaun direkt an der B5 eingerichtet wurde?

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