Pinscher Ricky durfte nicht gehen

TIERHEIM | 27.06.2005

STEPHANIE LAMPRECHT

Besitzer wollten ihn abholen / Vergeblich: Sie kamen »zu spät«

Angelika Salzmann (33) und Daniel Harbecke (43) sind sauer auf Tierheimchef Wolfgang Poggendorf: Obwohl ihr Rehpinscher-Welpe einen Chip mit Adresse und Namen von Frauchen trägt, bekam das Paar seinen entlaufenen Liebling erst nach drei Tagen vom Tierheim zurück. Das Paar ist im Schichtdienst tätig, konnte Ricky zu den Öffnungszeiten nicht abholen.

An einem Freitag war Ricky ausgebüxt. Der „Struppiwagen“ des Tierschutzvereins brachte das Tierchen in die Süderstraße. Am Sonnabendvormittag wurde Ricky identifiziert. Sofort nach Dienstschluss am Nachmittag machte das Paar sich auf den Weg zu seinem „Baby“. Zu spät: „Außerhalb der Öffnungszeiten geben wir keine Tiere heraus“, so Poggendorf, „das würde zusätzliches Personal erfordern.“ Der Spätdienst sei nur für die Aufnahme zuständig. Außerdem: „Im Fundbüro gibt es auch Öffnungzeiten.“

Erst am Montag kann das Paar Ricky abholen, zahlt 151 Euro für Struppiwagen (69 Euro), drei Tage Unterbringung sowie eine Tollwutimpfung. Nach der MOPO-Recherche kommt heraus: Ricky wurde gar nicht geimpft. Die 24 Euro sollen erstattet werden.

Angelika Salzmann, selbst Mitglied im Tierschutzverein: „Mir geht es nicht um Geld. Aber wenn sie wissen, wem es gehört, dürfen sie ein Tier doch nicht länger als nötig dabehalten.“

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