Von Markus Arndt
Jetzt ist das Thema „Sugar“ endgültig zu einer Posse geworden. Drei Wesenstests, horrende Tierheimkosten – und keiner weiß, wie es weitergeht mit Hamburgs gefährlichstem Hund. Die Idee des zuständigen Bezirksamtsleiters Mitte, Markus Schreiber, den Hund in einem Tierasyl in Süddeutschland unterzubringen, ist da nicht anderes als Ausdruck von Hilflosigkeit.
Was lehrt der Fall „Sugar“?
Er zeigt exemplarisch, daß der gesetzliche Rahmen im Umgang mit verantwortungslosen Hundehaltern und ihren Tieren alles andere als eindeutig geregelt ist. Und das mehr als fünf Jahre, nachdem der kleine Volkan in Wilhelmsburg auf furchtbare Weise zu Tode kam.
Auch das neue Hamburger Hundehaltungsgesetz zeigt keine Wege auf, wie mit Hunden wie Sugar künftig zügig und konsequent verfahren werden kann. Das haben Experten schon jetzt erkannt.
Hundehalter wie Sugars Herrchen werden also weiter wie bisher gegen jede Anordnung die Gerichte von Instanz zu Instanz bemühen. Und die Gutachter werden sich je nach Couleur weiter streiten: Der Hund ist sehr gefährlich, der Hund ist ein bißchen gefährlich, der Hund ist eigentlich ungefährlich . . .
Das alles ist nur eines: unerträglich!
30. Juni 2005
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